Erreichung der Klimaziele 2030
Holzenergie aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist klimaneutral und unterliegt keiner CO2-Bepreisung. Sie kann zur beschleunigten Dekarbonisierung der Strom-, und Wärmeerzeugung und der Industrie beitragen. Anders als Photovoltaik und Windenergie ist nachhaltige Holzenergie die einzige erneuerbare, abrufbare, grund- wie spitzenlastfähige Technologie, die bereits verfügbar ist. Aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammende Holzenergie ermöglicht eine ressourcenschonende sowie in der Bilanz CO2-neutrale Strom- und Wärmeerzeugung. Zudem trägt sie zur Defossilisierung der Industrie bei.
Dekarbonisierung der Industrie
Nachhaltige Holzenergie trägt zur Dekarbonisierung verschiedenster Industriezweige bei (z.B. Kalk, Stahl, Zement). Holz kann industrielle Prozesswärme liefern, für den Ersatz von fossilen Energieträgern in der Produktion sorgen und ist als biogene Kohlenstoffquelle einsetzbar. Dabei unterscheidet sich ihre Anwendung je nach Industrie. In der Kalkindustrie können ca. 30% der CO2 Emissionen, die durch den Verbrauch von Kohlestaub entstehen, durch die Verwendung von nachhaltigem Holzstaub substituiert werden. In der Stahlindustrie gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von nachhaltiger Holzenergie wie bspw. als fester Brennstoff für die Sinterproduktion oder als Ersatz von Nusskoks im Hochofen.
Strukturfolgen des Kohleausstiegs
Durch den beschlossenen Kohleausstieg drohen vielerorts Strukturbrüche u.a. in Form von Arbeitsplatzabbau. Die Verwendung von Holzpellets zur Energie- und Wärmeerzeugung in umgewidmeten Steinkohlekraftwerken insbesondere mit Kraft-Wärme-Kopplung kann Arbeitsplätze und Anlagen an geeigneten Standorten erhalten. Außerdem kann bestehende Energie- und Schüttgutinfrastruktur weiterhin genutzt werden, so dass der Kohleausstieg nicht zu unnötigen Abschreibungen („stranded assets“) führt. Da bei der Umrüstung weitgehend bestehende Infrastruktur benutzt wird, ist diese schnell und mit vergleichsweise geringem Kapitalaufwand machbar. Die schnellere Amortisierung lässt daher Optionen für die weitere Nutzung nach 2030 offen.
© Bob Collowan, CC-BY-SA-4.0, Wikimedia Commons
Waldnotstand
Der aktuelle Notstand in deutschen Wäldern, bedingt durch Schädlingsbefall und anhaltende Dürre als sichtbare Folge des Klimawandels ist alarmierend und führt zu einem immensen Überangebot an Rest- und Totholz. Der rasante Preisverfall der Ressource Holz bedroht die Existenz vieler deutscher Forstbetriebe. Die Produktion von industriellen Holzpellets, für die anderweitig nicht verwertbares Rest- und Kalamitätsholz (Nadel- wie auch Laubholz) als Rohstoff verwendet werden können, kann andere Förderprogramme ergänzen, um Forstbetriebe zu entlasten und zum langfristigen Waldumbau beizutragen.
Versorgungssicherheit
Die Dekarbonisierung unseres Energiesystems erfordert eine Diversifizierung der Energiequellen bei garantierter Versorgungssicherheit. Holzenergie ist die einzige bestehende erneuerbare, abrufbare und grund- wie spitzenlastfähige Technologie anders als Photovoltaik und Windenergie. Nachhaltige Holzenergie kann die Energieversorgung und Netzstabilität sichern, da ihre Verfügbarkeit langfristig und in ausreichendem Maße auch durch einen internationalen Markt gewährleistet werden kann.
Grüne Wärme
Nachhaltige Holzenergie ermöglicht die verlässliche und großflächige Bereitstellung grüner Wärme, sowohl im Bereich der Fernwärme als auch bei der Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie. Einige unserer europäischen Nachbarn, wie z.B. Dänemark und Schweden, nutzen Holzenergie bereits seit Jahren erfolgreich zur Versorgung von Fernwärmenetzen im Anlagenbereich von über 100MW.
Regionale Wertschöpfung
Der Ausbau einer nachhaltigen Holzenergiewirtschaft ermöglicht regionale Wertschöpfung und einen diversifizierten, lokal verfügbaren Energiemix.
Internationale Beziehungen
Durch den Anschluss an den internationalen Markt für RED-zertifizierte Holzenergie kann Deutschland seine Energieversorgung schnell diversifizieren und potenziell als Exporteur auftreten. Vertiefte Handelsbeziehungen, z.B. mit den USA, tragen so auch zur Intensivierung transatlantischer Beziehungen bei.
©Bioenergy Europe, Statistical Report 2020
Unsere Empfehlungen
Wie können wir das Potential von Holzenergie besser nutzen? In unseren Empfehlungen finden Sie konkrete Vorschläge.